Die Wahl des richtigen Implantates
Ob und wie eine Implantation grundsätzlich erfolgen kann, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel Knochenqualität, Mundhygiene, Raucherstatus, aber auch Grunderkrankungen wie Osteoporose, Diabetes oder Parodontitis. Darüber hinaus hängt der Erfolg einer Behandlung natürlich immer auch von der Regenerationsfähigkeit, Belastbarkeit und Abwehrkraft Ihres Körpers ab. Neben diesen Faktoren ist auch die individuelle immunologische Toleranz des Patienten gegenüber den verwendeten Materialien ein wichtiges Kriterium für den Langzeiterfolg einer Implantation und sollte daher bei Wahl des passenden Implantates sorgfältig geprüft werden.
Auch in Sonderfällen, zum Beispiel wenn Unverträglichkeiten vorliegen oder bei extremem Knochenschwund, ermöglicht die Implantatprothetik dank spezieller Implantate eine Versorgung mit festsitzendem Zahnersatz.
Verschiedene Arten von Implantaten
Das Metall Titan zeichnet sich durch extreme Haltbarkeit aus und ist zudem korrosionsbeständig. Titan ist für die meisten Menschen ein gut verträgliches Material, da echte Allergien auf Titan ausgesprochen selten sind. Von der Oberfläche des Implantates können sich allerdings durch Abrieb mikroskopisch kleinste Titanoxidpartikel lösen, welche sich im umliegenden Gewebe ablagern. Diese nur wenige Mikrometer großen Partikel sind für die Mehrheit der Patienten unproblematisch, da das Immunsystem sie ignoriert. Einige wenige Patienten reagieren jedoch auf diese Titanoxidpartikel mit einer Entzündungsreaktion. Bei diesen Patienten ist die Gefahr einer Implantat-assoziierten Entzündung und damit eines Implantatverlustes erhöht.
Unsere Empfehlung: Lassen Sie sich auf Unverträglichkeit testen!
Die metallfreie Alternative: Sie leiden an einer Titanunverträglichkeit oder möchten grundsätzlich Metallkomponenten im eigenen Körper vermeiden, aber dennoch die Vorteile genießen, die Ihnen Implantat-gestützer Zahnersatz bietet? In diesem Fall empfehlen wir Keramikimplantate aus dem biokompatiblen Hochleistungswerkstoff Zirkoniumdioxid. Dieser Werkstoff ist nicht nur 100% metallfrei, er besitzt auch gleich eine ganze Reihe von Eigenschaften, die in der Zahnmedizin von unschätzbarem Vorteil sind. Gerade für bestimmte Patientengruppen empfehlen sich daher Keramik-Implantate. Dazu gehören insbesondere chronisch Kranke, Menschen mit Allergien und Unverträglichkeits-Reaktionen, Patienten mit Parodontitis und elektrosensible Menschen.1
1 Fankidejski 2018, 38-40
Für stabilen Zahnersatz auch bei extremem Knochenschwund: Bei den sogenannten Zygoma-Implantaten (lat.: Os zygomaticum, Jochbein) handelt es sich um besonders lange Spezialimplantate, die im Oberkiefer im 45°-Winkel gesetzt und im Jochbein verankert werden.
Dank dieser speziellen Entwicklung ist eine Implantatversorgung (als Basis für festen oder herausnehmbaren, gaumenfreien Zahnersatz) auch dann möglich, wenn aufgrund hochgradigen Knochenverlustes im gesamten Oberkiefer das Setzen von Standard-Implantaten nicht möglich ist und der Patient einen Knochenaufbau nicht wünscht.
Das Besondere: Die ca. 5 cm langen Zygoma-Implantate werden schräg ins Jochbein gesetzt. Da dieses eine besonders dichte Struktur aufweist, bietet es gute Voraussetzungen für den stabilen Halt des Implantats. So kann man in der Regel ohne Knochenaufbau auskommen. Dadurch ergeben sich weitere Vorteile für Sie: der Behandlungszeitraum wird insgesamt deutlich verkürzt. Da die Implantate im Normalfall sofort belastbar sind, verfügen Sie erheblich schneller über stabilen Zahnersatz.
Zahnimplantate ohne Knochenaufbau, ohne Sinuslift. Eine übliche Voraussetzung für eine Implantatversorgung ist das Vorhandensein von ausreichend Kieferknochen. Oft steht ein langwieriger Knochenaufbau an, der zum Teil auch umfangreiche chirurgische Maßnahmen erfordert, zum Beispiel einen Sinuslift.
Die kurzen Zahnimplantate BICON SHORT® ermöglichen eine minimal-invasive Behandlung – ohne Knochenaufbau.
Sie können auch bei dünnem Knochen und schwierigen Kieferverhältnissen gesetzt werden. Dank der geringen Bohrtiefe werden die Wurzeln der Nachbarzähne geschont. Anatomische Strukturen, wie die Kieferhöhle im Oberkiefer und der Nerv im Unterkiefer werden ebenfalls nicht in Mitleidenschaft gezogen, da der Platzbedarf geringer ist. Damit minimiert sich das Risiko für Komplikationen. Die innovative Materialoberfläche sorgt für eine sehr gute, stabile Verbindung und schnelle Einheilung in den Kieferknochen.
Die Behandlungszeit und die Kosten dieser Versorgung sind meist geringer als bei der Versorgung mit herkömmlichen, längeren Implantaten, denn ein Teil der aufwändigen und kostenintensiven Diagnostik und chirurgischen Eingriffe entfallen.